Mit kleinen Kindern bei Wind und Wetter rausgehen (sodass es allen Spaß macht)

Rausgehen ist für mich der ultimative Energiespender im Mama-Alltag. Nur ist der Weg nach draußen vor allem mit kleinen Kindern oft ein Angang. Ganz besonders in kälteren Jahreszeiten ist der Weg vor die Türe nicht besonders einladend. Da überstimmt das kuschelige Zuhause öfter mal die mütterliche Motivation für einen Anziehmarathon und den Ausflug in die nasse Kälte, die sich eh schon in Grenzen hält.

Wie klappt es trotzdem mit dem Rausgehen, auch mit kleinen Kindern, auch von November bis Februar? Und vor allem so, dass Mama Spaß daran hat?

Warum überhaupt raus mit kleinen Kindern?

Solange für uns die Vorteile einer Gewohnheit nicht ihre Nachteile überwiegen, lassen wir sie bleiben. Das ist nicht nur erwiesen, sondern auch einfach logisch.🙂

Deswegen bekommst du hier als erstes eine Sammlung, was du davon hast, regelmäßig viel mit Kind(ern) rauszugehen:

  • Naturbegegnungen
  • Bewegung
  • Sauerstoff
  • Tageslicht
  • besseren Schlaf
  • Ortwechsel

Was fällt dir noch ein? Ergänze gerne in den Kommentaren! 🙌

Deine Grundeinstellung zum Rausgehen

Willst du dich und deine Kinder kurz „lüften“ oder wollt ihr gemeinsam etwas erleben? Deine Einstellung zum Rausgehen macht einen Unterschied: Du wirst eure Zeit an der frischen Luft wahrscheinlich entsprechend anders wahrnehmen und in Erinnerung behalten.

Und welchen Einfluss hat es auf Kinder, wenn Mama entweder „Lass uns aufraffen und mal kurz raus, weil das gut für uns ist. (?)“ ausstrahlt, oder „Hey, wir gehen raus und erleben gemeinsam die kleinen zauberhaften Abenteuer, um die es im Leben geht!“?

Wo auf der Skala zwischen lüften und erleben ist deine Einstellung? Wie könntest du vielleicht näher zu „erleben“ rücken?

Wenn wir die Natur lieben, wenn wir ernsthaft interessiert sind, dann sind es auch die Kinder.

Nicola Schmidt, artgerecht

Was willst DU draußen machen?

Wir wollen ja nicht nur regelmäßig und bei (fast) jedem Wetter Zeit mit unseren Kindern draußen verbringen, sondern auch Spaß dabei haben oder es zumindest genießen.

Das wird allerdings schwierig, wenn wir „nur“ Begleitung für die Aktivitäten der Kinder sind. Was willst du denn draußen machen? Gibt es etwas, was dir draußen Spaß machen würde, das gleichzeitig zu deiner Situation, Umgebung, zu deinen Möglichkeiten und zum Kind passt?

Wenn mein Kind gerne draußen spielt, kann es ziemlich öde sein und sich wie Zeitverschwndung anfühlen, „alleine“ daneben rumzustehen. Klar, ich biete dem Kind durch meine Anwesenheit einen sicheren Raum zum Spielen. Vielleicht gucke ich auch gerne zu. Vielleicht genieße ich solche Augenblicke und denke oder träume einfach ein bisschen.

Nur, wenn mir das zu langweilig ist, wenn ich in der kühleren Jahreszeit friere und ungeduldig werde … Wie lange halte ich das aus? Wie ist meine Laune dabei? Wie sehr freue ich mich wohl das nächste Mal auf’s Rausgehen? 😑

Also, was willst DU draußen? Willst du dich verabreden, Fotos machen, spazieren, dich bewegen, joggen, nachdenken, Wildkräuter sammeln, bewusst nichts tun, mit Kindern spielen, etwas bauen, einkaufen gehen, Fahrrad fahren, telefonieren, … ?

Was ist dir wirklich wichtig?

Ursprünglich verbrachten wir Menschen den Großteil unseres Tages unter freiem Himmel. Heutzutage ist unser Zuhause meist die Basis. Wir müssen aktiv nach draußen gehen und sind nicht darauf eingerichtet, draußen zu kochen oder zu waschen. Um den Haushalt können wir uns oft nicht so nebenbei kümmern, wenn wir mit den Kids draußen unterwegs sind.

Deswegen: Was ist dir besonders wichtig? Draußen sein, deine Gesundheit und die deiner Kinder, Abenteuer, gemeinsame Erlebnisse, Spaß, Bewegung? Sollte es ein ordentliches Zuhause, pünktliche Mahlzeiten, oder noch etwas anderes sein: Wie könntest du es mit deinem Vorhaben mehr rauszugehen vereinbaren?

In Gesellschaft leichter? – Draußen verabreden

Wie wäre es mit kleinen Spiel- und Schnacktreffen draußen mit anderen Mamas und Kindern? Ihr seid nicht nur draußen, sondern habt auch Verbindung und Austausch unter Müttern. Vielleicht mögen und können die Kinder ja sogar miteinander spielen. Eine Verabredung mit mehr als zwei Familien finde ich manchmal praktisch, weil es das nicht so schlimm ist, wenn mama es doch mal nicht (pünktlich) schafft.

Routinen für reibungsloseres Rausgehen

Es frustriert mich jedesmal, wenn ich mich selbst aufraffe, mir die Kinder oder ein Kind zu schnappen und rauszugehen … und die Kinder haben gerade mal so überhaupt keine Lust. 🥴 Jeder kleine Schritt Richtung Türe, jedes Kleidungsstück ist ein einziger Kampf.

Elternberater haben da sicher noch viele Tipps, ich gehe hier nur auf eine Sache ein: Routinen. Mit einer gewissen Regelmäßigkeit und einigermaßen festen Abläufen fällt es den Kindern (und uns 😉) oft leichter, sich auf den Ausflug und die vorausgehende Anzieh-Orgie einzustellen.

Ich drehe gerne vormittags eine Runde mit meiner kleinen Tochter, wenn der Große in der Kita ist. Das läuft normalerweise wie am Schnürchen: Wir wissen beide, nach der Fahrt zur Kita geht’s raus, wir wissen, wo wir hin wollen, und wir wissen, wie es danach weiter geht.

Nach dem Wochenende holpert es schon manchmal. Und letztlich war mein Sohn einige Tage krank und ist zu Hause geblieben. Einmal aus dem gewohnten Rhythmus gekommen, war unsere Morgenrunde für uns beide, meine Tochter und mich, sofort nicht mehr so ganz selbstverständlich. Wir brauchen dann für einige Tage wieder mehr Lust, mehr Kraft, mehr Tatendrang, um nach draußen zu kommen.

Bei Regen? Zwischen November und Februar?

Frierend im Regen oder Wind stehen und nur darauf warten, endlich wieder ins Warme zu kommen, das ist für mich die Spaßbremse überhaupt. So habe fällt es mir schwer, den Ausflug an der frischen Luft zu genießen und mich auf die kleinen Alltagsabenteuer einzulassen.

Bei Baby und Kind achten wir immer schön auf warme Klamotten. In meine Kleidung habe ich selten genauso viel Hirnschmalz gesteckt. Dabei macht es einen riesigen Unterschied, wenn wir Mamas und draußen wohlfühlen.

Neben dem Wetter, sollten wir uns auch passend zu unserem Vorhaben anziehen. Willst du dich bewegen? Neben einem Laufrad herjoggen? Oder auf dem Spielplatz stehen? Wie frei willst du dich bewegen können? Wie schnell frierst oder schwitzt du?

Praktisch finde ich, besonders, wenn unser Zuhause nicht in ein paar Minuten erreichbar ist, eine Basisstation. Das könnte zum Beispiel ein Kinderwagen oder ein Bollerwagen sein. Oder ein weiterer Erwachsener, am besten mit Rucksack. 😊 So gibt es immer einen Platz für Klamotten, die ausgezogen werden müssen, nasse Sachen, Wechselsachen oder Trage (-tuch). Und ich habe immer noch die Arme für ein Kind frei.

Draußen zu Hause – Deine Lieblingsorte und Anlaufpunkte

An welchem Ort fühlst du dich draußen wohl? Ich liebe es im Wald. Als Kind bin ich durch Wälder gestreift und auch später oft alleine im Wald unterwegs gewesen. Aber als einzige Erwachsene mit einem oder beiden Kindern habe ich im Wald bei uns in der Nähe Angst. Warum auch immer, das ist mir nichts, das lasse ich lieber.

Ich denke, dass ein Gefühl von Sicherheit wichtig ist für eine entspannte Zeit draußen. Wie auch immer diese Sicherheit aussehen mag. Vielleicht ein eingezäunter Spielplatz? Eine Wiese? Keine Straßen oder Autos in der Nähe? Wenig andere Menschen, oder viele?

Sicherheit, für uns Mütter und die Kinder, bekommen wir oft auch durch Vertrautheit. Wenn wir wissen, was auf uns zu kommt, und wenn wir uns an einem Ort gut auskennen. Welcher Ort an der frischen Luft ist das für dich?

Damit Rausgehen zur Gewohnheit wird

Vielleicht ist es zurzeit noch ein Angang für dich mit „Kind und Kegel“ auch bei schlechtem Wetter rauszugehen. Die ganze Anzieherei bis man erstmal draußen ist … Wenn du dich trotzdem oft dazu überwindest und du dir wünschst, dass Rausgehen für dich zur Routine wird, hast du vielleicht Lust, das hier auszuprobieren:

Gehe so oft du dazu kommst im Kopf raus. Stelle dir alle Details vor, die dazu gehören, und wie du dich dabei fühlst. Wichtig dabei: Beginne in Gedanken schon bei der allerersten Vorbereitung. Gehe auch durch, wie du dich vielleicht aufraffen musst oder die Entscheidung abwägst. Und nimm dir auch Zeit für das Ende, wenn ihr wieder reinkommt und wie du dich danach fühlst.

Unterm Strich – Rausgehen mit Kindern und Spaß

Liebe Mama, ich weiß, manchmal fühlt sich das Rausgehen mit Kindern an wie eine Expedition an den Nordpol. Besonders die Vorbereitung. Aber ist nicht jeder Schritt vor die Tür ein Schritt hin zu mehr Energie, Freude und unvergesslichen Momenten mit den Kleinen?

Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen, Tipps oder einfach ein kleines „Heute war’s … !“ in den Kommentaren teilst.

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