Auf den ersten Blick kam mir 2023 leer vor. Nichts los, nichts geschafft, … . Wahrscheinlich brauchte ich einfach ein bisschen länger als sonst, um alles sacken zu lassen. Dezember und Rauhnächte reichten mir diesmal nicht für einen Jahresrückblick mit intensiver Reflexion aus.
Im Gegenteil, ich schob das Denken und Schreiben immer wieder auf. Einfach loslegen, aber wie? Ich hatte nicht geschafft, was ich mir für Dezember vorgenommen hatte. Und für Januar schon wieder viele Pläne, wie soll der Jahresrückblich da noch reinpassen? Soll er überhaupt?
Zwei Punkte brachten mich dann doch dazu, diesen Rückblick zu veröffentlichen. Spät, knapp, aber immer hin raus:
- Meine monatlichen Notizen im Kalender, was alles los war im vorherigen Monat. Ich staune immer wieder, was sich da ansammelt, was ich fast im Laufe weniger Wochen schon wieder vergessen habe („Waaas, das war erst vor drei Wochen?“) und was ich über das Jahr total verdrängt habe.
- Momo. Wir haben als Familie in diesem Jahr das Buch „Momo“ von Michael Ende gelesen, eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Darin erklärt Beppo sehr schön, dass man sich vor einem riesigen überwältigenden Projekt stehend immer nur auf den nächsten kleinen Schritt (den nächsten Besenstrich) konzentrieren soll.
Auf den zweiten Blick, als ich schließlich doch ins Reflektieren und Schreiben kam, füllte sich das Jahr. So sehr, dass ich gar nicht mehr alles hier unterkriege und Schwierigkeiten habe, mich zu entscheiden, worüber ich schreiben möchte. Ich habe doch keine Eile! Wer sagt denn, wann dieser Text fertig sein muss? Ob er überhaupt muss und wie umfangreich und tief?
Vielleicht klebe ich mir für das nächste Jahr irgendwo einen Besen oder ein Bild davon hin. Eins nach dem anderen, Besenstrich für Besenstrich, Janna.
Rückblick auf meine 2023-Ziele
- Touren & Ausflüge: Absolut erreicht! Wir waren als Familie für unsere Verhältnisse sehr viel unterwegs und haben große und kleinere Ausflüge unternommen. Das war schön!! 😊
- Workouts mit Gewicht & Handstand: Ähm ja … Tatsächlich hatte ich zwischendurch kleine Routinen. Eine Weile war ich sehr froh über ein kurzes Deadlift-Workout, dass ich regelmäßig einschieben konnte. Für den Handstand habe ich immer wieder an der Basis gearbeitet, zum Beispiel Übungen für die Handgelenke, auch eher zwischendurch und nebenbei. 😉 Leider war ich 2023 ungewöhnlich oft krank und schlapp. Größtes Hindernis: Immer wieder erwischten mich grässliche Rücken- und Beckenfaxen. Ich machte mir Sorgen und Gedanken darüber, wie es meinem Körper seit der letzten Schwangerschaft geht und startete ein Rückbildungsprogramm mithilfe des Buches „Vom Wochenbett zum Workout“ von Juliana Afram. Das Buch ist toll und ich kann es wirklich empfehlen, trotzdem war ich dabei tierisch ungeduldig, langweilte mich und ließ es schnell wieder. Die Anleitung und Videos zu SROMP von Joseph Bartz brachten mich wieder in vertrautere Bewegungen. Ich hatte das Gefühl von einer Brücke zwischen meinem Pre-Mama- und Mama-Körper. Eher eine wackelige Hängebrücke, aber immerhin! Joseph hat auch eine tolle Übung auf Instagram geteilt, die scheinbar genau mein Rückenproblem anspricht. Auf jeden Fall ein guter Strohhalm zum Packen, während ich tagelang buckelig durch die Gegend lief.
- Arbeitszeit tracken: Das hat wunderbar geklappt und ich mache damit weiter. Verbessern könnte ich noch, dass ich mich auch daran halte, wie viel Zeit ich für was verwende. Oder zumindest Plan und Realität regelmäßig abgleiche.
- Spaß haben: Wenn ich an 2023 denke, ist „Spaß“ nicht das, was mir in den Kopf schießt. Doch frei nach Catherine Price ist Spaß nicht etwas, das man ist, sondern etwas, das man hat. Spaß kann man, ähnlich wie Schlaf, nicht erzwingen. Er kommt zu einem, wenn die Bedingungen stimmen, wenn es gerade passt. Um meine persönlichen Spaßfaktoren habe ich mir tatsächlich viele Gedanken gemacht und habe versucht, sie möglichst in meinem Alltag unterzubringen. Ich habe Spaß sozusagen eingeladen und werde es weiterhin tun.
Mein Jahresrückblick 2023
Me-Time für Mamas
Anfang des Jahres 2023 startete ich eine kleine Mama-Umfrage, um einen besseren Eindruck zu bekommen, wie ich Müttern mit meinem Wissen und Können, was ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden angeht, am besten helfen kann.
Weniger überrascht hat mich, dass die befragten Mamas sich mehr Zeit für sich wünschten. Trotzdem war ich baff, dass ALLE Antwortbögen diesen Wunsch enthielten. Und welch hohen Stellenwert Me-Time oder „Zeit für mich“ hat.
Daraufhin nahm ich dieses Jahr einen riesigen Batzen meiner Zeit, Energie und Kreativität in die Hand, um ein Angebot zu schaffen, das Müttern genau an diesem Punkt weiterhilft.
Klar, Zeit, Raum, überhaupt den Kopf für sich selbst zu haben, ist Grundvoraussetzung, um irgendetwas für sich zu tun. Ein weiterer Grund, dieses Thema unbedingt anzugehen.
Doch je mehr ich mich mit Me-Time, Selbstfürsorge im Mama-Alltag und Co. beschäftigte, desto klarer wurde die Erkenntnis: Zeit spielt bei „Zeit für mich“ oder „Me-Time“ eher eine Nebenrolle! Sehr schnell geht es darum, was „wahre“ Selbstfürsorge in der Praxis bedeutet. Und um die ganz persönliche Mama-Rolle, sowie Mutter oder Eltern sein in unserer Gesellschaft. 🤯 Super spannend!
Leider braucht das Resultat meiner Arbeit rund um „Zeit für mich“ noch einen kleinen Feinschliff. Doch in den nächsten Wochen wird das spielerische Workbook „Hallo Me-Time!“ eeendlich das Licht des Internets erblicken. Darin stecken Mama-Erfahrung, Coaching-Wissen, Lehrerinnen-Methoden, Fleiß, Spaß und Liebe … also ganz viel Janna. 😀 Vielleicht wäre das auch was für dich? Dann hüpf‘ doch noch mit in meinen Newsletter und erfahre sofort, wenn „Hallo Me-Time“ an den Start geht.
Zeit spielt bei „Zeit für mich“ oder „Me-Time“ eher eine Nebenrolle!
Deutschkurs
Mein 2023 begann mit einer dicken Überraschung: Ein Freundin fragte mich, ob ich nicht einen Deutschkurs für Geflüchtete aus der Ukraine mit ihr zusammen leiten möchte. Ausschlaggebendes Argument dafür war für mich: „Wir können unsere Töchter auch mitbringen.“
Ich wusste von Anfang an, dass eine Entscheidung für dieses Projekt eine Entscheidung gegen die Entwicklung meiner Selbständigkeit bedeutet. Geplant war, dass meine Freundin die erste Hälfte des Kurses unterrichtet, bis ihre Elternzeit beendet und sie wieder in ihren Hauptjob geht, und ich dann übernehme. Die Dauer des Kurses war also ungefähr abzusehen und ich konnte mir die Unterrichtszeiten einigermaßen selbst aussuchen.
Nicht nur weniger Zeit und Kraft für meine Selbständigkeit und alles, was ich hier erschaffe, bereitete mir ein mulmiges Gefühl. Auch die Frage, wie viel Kapazität ich emotional und in meinem Kopf habe, um verschiedenste Menschen unterschiedlichen Alters und Bildungsstandes, mit ganz verschiedenen Erfahrungen, Perspektiven und Plänen, kürzlich aus ihrer Heimat geflohen, ein bisschen Deutsch beizubringen. Unterricht vorbereiten und zu halten nimmt da schon viel Raum in mir und meinem Leben ein, aber für die Menschen da und präsent zu sein, ist noch mal eine andere Nummer.
Und das alles mit einem einjährigen Kind dabei? Das ebenfalls meine volle Aufmerksamkeit und Präsenz fordert? Welches ich in einen Raum und ein soziales Gefüge mitnehme, in dem ich mich selbst noch gar nicht zu Hause fühle? Uiuiui …
Doch weil ich sehr neugierig auf diese Erfahrung war, weil meine Freundin super motiviert war und weil dieser Kurs ohne mich als Lehrkraft wahrscheinlich gar nicht hätte starten können, wollte ich es zumindest probieren. Wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht, dachte ich mir.
So habe ich über drei Monate lang mein bestes gegeben, für eine kleine Gruppe die besten Voraussetzungen zu schaffen, die deutsche Sprache (und mehr) zu lernen. An drei Vormittagen war zwischen 8 und 12 Uhr Kurszeit: Umgebung vorbereiten und aufräumen, Kurs leiten, zwischendurch (und später auch immer öfter währenddessen) stillen, oft mit Kind auf dem Arm oder in der Trage. Morgens eine Auswahl Spielzeug in die Tasche packen … und Wickelsachen. Augen und Ohren immer überall.
An vielen Abenden plante und bereitete ich vor, oft in meine eigentliche Schlafenszeit hinein. Kein Wunder, dass es mit meiner Kraft und Gesundheit ziemlich schnell den Bach runter ging. Ich war mehrmals krank in der Zeit, was ich sonst normalerweise nicht so oft bin. Der Kurs streckte sich dadurch noch eine Weile länger, weil wir die ausgefallenen Stunden einfach hinten anhängten.
Im Nachhinein war ich froh, ins kalte Wasser gesprungen zu sein und „ja“ gesagt zu haben. Doch das ging nur für diese absehbare Zeit. Nebenbei und zwischendurch haben immer ihren Preis. Für die Dauer des Kurses konnte ich mich mit Kompromissen abfinden, wie dass meine Tochter für ein paar Stunden hauptsächlich „mitlaufen“ muss, und dass ich meine Energiereserven erschöpfe. Absolut nicht nachhaltig und für mich auf Dauer zumindest so kein Arbeitskonzept.
DIY-Schlafkur 💤
Als der Deutschkurs schließlich abgeschlossen war, war ich, wie schon gesagt, ziemlich im 🍑. Ungefähr zu dieser Zeit erreichte mich ein Newsletter, in dem von einer DIY-Kur die Rede war. Da dachte ich, toll, genau, das Richtige! Ich walke ab sofort wieder meinen talk (obwohl ich ja selten wirklich „talke“) und finde meinen Weg zu neuer Kraft, mit meinen Mitteln und meinem Alltag.
Meine Vorsatzliste war erst einmal sehr ambitioniert: Zuckerfrei, täglich mindestens sieben Minuten lang hängen und abends mit den Kindern ins Bett gehen (zu der Zeit 19–20 Uhr) UND schlafen. Nach einem liebevollen, aber ehrlichen inneren Gespräch, strich ich das Hängen und das 100% zuckerfrei vorerst von der Liste und startete in die DIY-Schlafkur. 💤
Warum überhaupt abends mit den Kids ins Bett? Schlaf ist wesentlich für unsere Energie, aber auch unser Immunsystem, Denk- und Konzentrationsleistung, körperliche Erholung (morgens Schmerzen irgendjemand?), unsere Fähigkeit angemessen mit Emotionen umzugehen (Stichwort „Meckermama“), für Optimismus, und, und, und.
Tja, bekanntlich kriegen viele, ich wage zu behaupten fast alle, Eltern kleiner Kinder weniger Schlaf, als sie eigentlich bräuchten. Aus dir wahrscheinlich bekannten Gründen. Aber, und das ist mir immer deutlicher geworden, seit ich mich mit Mamagesundheit auseinandersetze: Es sind auch einige Gründe dabei, die nicht sofort auf der Hand liegen.
Ich will jetzt hier nicht zu tief in dieses Thema einsteigen (mehr davon wird es in Zukunft hier geben … und im Newsletter 😉). Auf jeden Fall liegt es nicht (nur) an unseren Babys und Kindern, dass wir wenig oder schlecht schlafen. Es gibt einiges, was wir für mehr und/ oder besseren Schlaf tun können. Das ist immerhin mehr als aushalten … für mich ein gutes Gefühl.
Der eine Punkt, der mich dazu bringt, zur selben Zeit wie meine Kinder zu schlafen: Es ist der einzige Weg, mehr Schlaf zu bekommen. Wenn eins meiner Kinder morgens früh (tendenziell sehr früh) aufwacht, ist die Nacht für mich vorbei. Manchmal habe ich das Glück noch weiter liegen bleiben und schlummern zu können, weil mein Mann mit einem Kind oder beiden Kindern aufsteht.
In den Morgenstunden ist der Schlaf allerdings leichter, und oft ist es schwieriger nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen. Deswegen hole ich mir den Schlaf lieber möglichst früh, dann wenn auch die Kinder, vor allem die kleineren, tendenziell ruhiger und länger am Stück schlafen. 😉
So weit, so gut. Nur was, wenn das Einschlafen um 19 Uhr im Sommer vielleicht gar nicht klappt? Ich finde es ziemlich frustrierend, früh ins Bett zu gehen, um länger zu schlafen, und im Endeffekt stundenlang wach rumzuliegen. 🙄 Deswegen habe ich so gut es geht vorgesorgt. Guter Schlaf und leichtes Einschlafen beginnt lange vorm Ins-Bett-Gehen, viele Stunden oder sogar Tage. Darauf müsste ich natürlich gut achten.
Die zweite Schwierigkeit: Abends, wenn die Kinder schlafen, habe ich „frei“. Eine Gelegenheit etwas alleine oder mit meinem Mann zu machen, noch irgendwas zu erledigen, sowas. Womit wir wieder beim Thema „Me-Time“ wären. Diese Zeit fällt durch das frühe Schlafengehen natürlich weg. Und das ist eine ziemliche Zwickmühle. Auch gute Argumente in Richtung „Schlaf ist das Beste, was ich für mich tun kann.“ sind langfristig fast ohnmächtig gegen das starke Bedürfnis nach dieser wertvollen Zeit.
Für zwei Wochen konnte ich meine Schlafkur gut durchhalten und sie mir auch wie erhofft sehr gut getan. Es gab trotzdem noch „harte“ Nächte mit viel Stillen und Kümmern, aber ich konnte mich mit dem Gedanken trösten, wie es mir gehen würde, wenn ich noch weniger Schlaf bekommen hätte.
Doch vieles, was ich abends nicht mehr erledigen konnte, versuchte ich irgendwie über den Tag einzubauen. Und das hat mir gar nicht gefallen. Ich war viel öfter am Handy, was mich genauso nervt wie meine Kinder. Den ganzen Tag über spürte ich so eine Art Druck … alles andere als erholsam. Nach den zwei Wochen suchte ich also weiterhin einen guten Weg für mich, möglichst früh und gut zu schlafen, und trotzdem nicht das Gefühl zu haben, nicht zu kurz zu kommen.
Schlaf ist und war schon lange mein Lieblingsgesundheitsthema. Und wie ich schon angedeutet habe, werde ich mich auch hier in der nächsten Zeit erst mal auf konzentrieren. Besseren Schlaf zu bekommen und mit Schlafmangel umgehen und gut leben zu können, und das im Familienalltag, ist eine Herausforderung. Und gleichzeitig ist es DIE Grundvoraussetzung für Kraft, Geduld, Gesundheit, Einfühlsamkeit und emotionale Stabilität im trubeligen Alltag mit Kindern.
Auf jeden Fall liegt es nicht (nur) an unseren Babys und Kindern, dass wir wenig oder schlecht schlafen.
No Poo
Irgendwann im Mai überkam mich die Idee, es mal wieder mit „No Poo“ zu versuchen. Das bedeutet, falls du dich das jetzt fragst, einfach nur kein Shampoo zum Haare Waschen zu benutzen. Mal wieder? Ja, im Laufe der letzten 10 Jahre bin ich dieses Projekt schon zweimal angegangen und beide Versuche brach ich irgendwann ab.
In der Theorie „gewöhnen“ Haare, Kopfhaut, Talgproduktion sich nach einer Weile daran, dass überschüssiges Fett immer ausgewaschen wird. Diese Weile dauert wohl zwei Monate oder auch weit bis über ein Jahr.
Diesmal war ich motiviert durch die tollen Haare meiner Kinder, die noch nie Shampoo gesehen haben und trotzdem nicht fettig am Kopf kleben. Mittlerweile gibt es auch viel mehr Informationen und besonders Erfahrungsberichte für den Übergang im Internet, als ich bei meinen ersten Versuchen finden konnte. Trotzdem wollte ich eigentlich schon nach drei Wochen wieder aufgeben.
Aber vorerst machte ich weiter: Immer schön bürsten, bürsten, bürsten mit einer Wildschweinborstenbürste. Ab und zu mit nicht zu heißem Wasser spülen. Zwischendurch war ich recht zufrieden mit meinen Haaren, vor allem, wenn ich meine alte Vorstellung von frisch gewaschenen Shampoo-Werbung-Haaren etwas ablegen konnte. Ich wollte wissen, ob ich mit Geduld … vielleicht nach einem Jahr oder so … doch glücklich sein werde, dabei geblieben zu sein.
Nach über vier Monaten reichte es mir dann doch wieder. Ich konnte meine Haare einfach nicht mehr sehen und fühlte mich ganz oft nicht mehr wohl in meiner Haut. Alle Tipps und Tricks machten mich nicht glücklich. So griff ich eines Morgens doch wieder zu Shampoo.
Natürlich wurde ich mit erst mal mit einem schönen Ergebnis belohnt: Meine dünnen Haare, vor No-Poo struppig, kapputt, trocken, hatten über die Monate eine Kur vom feinsten bekommen. Jetzt glänzten sie auch ohne überschüssiges Fett, schön voll und glatt.
So ganz ist diese Erfahrung aber nicht einfach an mir vorbeigezogen: Ich wasche meine Haare jetzt höchstens ein- oder zweimal in der Woche und bin damit im Moment zumindest total zufrieden. Bald sollen sie eh mal wieder ab, mal sehen, wie es dann weitergeht.
Zugreisen
Obwohl ich abenteuerlustig bin und gerne auch Freunde und Familie besuche, ist für das Reisen, insbesondere mit den Kindern, ein Angang. Mit dem Auto kam ich mit Kind(ern) in den letzten Jahren zwischendurch und immer wieder mal nur 10-Minuten-Strecken weit, und das mit viel Organisation und Trara. Eine Autofahrt von knapp 600 km kam für uns in 2023 absolut nicht infrage.
Wir wollten aber zu einer Hochzeit und probierten es mal mit der Bahn. Unsere erste Bahnreise als Familie lief schön rund. Ich fand es total angenehm, dass nicht ein Erwachsener fahren muss, dass sich jeder ein Kind „schnappen“ kann, die Kinder sich fei bewegen können oder dass die Kleine schön Mittagsschlaf in der Trage machen kann. Mit der Erfahrung wagten wir später im Jahr sogar noch eine zweite Tour mit der Bahn. Da bekamen wir allerdings mit ausfallendem Zug, Ersatzzug ohne Reservierungen und Verspätungen auch die Kehrseite zu spüren.
Alles in allem finde ich Zugfahren mit Kleinkindern angenehmer und entspannter als eine lange Autofahrt. Allerdings mag ich es auch, bei Abfahrtszeiten flexibel zu sein, was mit dem Auto natürlich schöner ist. Schwierig beim Reisen mit Zug, also ohne Auto, ist auch die Mobilität am Zielort. Wir konnten Kindersitze leihen und bei Opa im Auto mitfahren, und wir waren nah am Bahnhof untergebracht und konnten gut öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Über das Reisen mit kleinen Kindern allgemein durfte ich passenderweise im Frühling 2023 die Familienreisen-Spezialistin Michaela Weissert interviewen, woraus der Blogartikel „Erholsam verreisen mit Babys und Kleinkindern“ entstanden ist. Diese Art von Austausch hat mir super viel Spaß gemacht und ich habe mir vorgenommen, in 2024 mehr solcher Interviews mit Schätzen speziell für Mütter oder Eltern zu veröffentlichen.
Coaching per Messenger
In meinem Jahresrückblick 2022 hatte ich geschrieben, dass ich meine Beziehung zum Coachen, vor allem solange ich noch nicht viel Zeit für 1:1-Coaching habe, noch irgendwie finden muss oder damit ein bisschen spielen will. Darum startete ich mit einer Klientin einen Versuch, zeitversetzt über Messenger zu coachen, und dabei möglichst viele Eigenschaften und Vorteile des Coachings in gemeinsamen Sitzungen zu bewahren.
Es war, wie jeder Versuch, ein wertvolle Erfahrung mit vielen Lektionen für mich. Mir hat sehr gut gefallen, dass ich dadurch wieder etwas coachen konnte. Der Klientin gefielen vor allem die Impulse und Motivation vom Beginn. Allerdings konnten wir kein tiefes Coaching-Verhältnis allein über Sprach- und Textnachrichten aufbauen. Ein sonst halbstündiges Gespräch über ein bis zwei Wochen zu strecken klappte auch nicht gut. Insbesondere das Festlegen eines Schwerpunktes für diese Zeit war sehr umständlich und zu abstrakt. Manchmal kamen wir ein Stück weiter, wenn wir ungefähr gleichzeitig Zeit hatten und kaum zeitversetzt chatten konnten. Oft vergingen aber von beiden Seiten aus auch Tage, bis wir antworteten. Und dann war das Vorausgehende vielleicht schon wieder hinfällig.
Meine Konsequenzen daraus: In dieser Form will ich Coaching nicht anbieten. Ich könnte mir vorstellen, die Messenger-Variante mit Sitzungen zu kombinieren. Vorerst habe ich das Experiment Messenger-Coaching aber abgeschlossen.
Mittlerweile kann und will ich auch wieder online 1:1-Gesundheitscoaching anbieten. Ansonsten habe ich mich 2023 mit meiner Coaching-Lust im Workbook „Hallo Me-Time“ (siehe oben) ausgetobt.
Kaffee als Mama und SEO
In diesem Jahr habe ich mich intensiv mit SEO beschäftigt. SEO heißt Suchmaschinenoptimierung, ich möchte also, dass meine Artikel hier zum Beispiel über Google gefunden werden. Danke an Jane von Klee für den SEO-Durchblick und diese tolle Erkenntnis: Anderen Menschen helfen, das ist SEO im Kern. Und das ist es ja auch, was ich mit meinen Texten erreichen will.
Im Laufe dessen habe ich meinen Artikel über Kaffee in der Stillzeit geschrieben und veröffentlicht, mein erster richtiger SEO-Blogartikel. 😊 Über ein Feedback habe ich mich ganz besonders gefreut: Ich werfe nicht mit Ratschlägen um mich, sondern informiere neutral, urteilsfrei und einfühlsam über das Thema. Das zu hören freut mich so sehr, denn ich möchte niemandem Entscheidungen oder das Denken abnehmen, sondern bestärken und Grundlagen für eigenmächtiges Handeln schaffen.
Jubiläum erstes Ref abgebrochen
Ein kleines Jubiläum ist fast spurlos an mir vorbeigegangen: Im Oktober wurde mir klar, dass ich vor genau 10 Jahren mein erstes Lehramtsreferendariat abgebrochen hatte. Ich spreche immer vom „ersten“ Referendariat, weil ich einige Jahre später einen zweiten Versuch glücklich und erfolgreich abgeschlossen habe. Das konnte ich damals aber nicht voraussehen. Ich fiel erst einmal in ein riesiges schwarzes Loch. Traurig, erschöpft, perspektivlos, ängstlich, unsicher.
Bachelor und Master abgeschlossen, einige Praktika, Vorstellungen und Lebensentwürfe … war das alles plötzlich umsonst gewesen? Es war keine rationale Entscheidung gewesen, mein Referendariat nach neun Monaten, also genau nach der Hälfte, abzubrechen. Ich war schon viel zu weit über meine Grenzen gelaufen.
Das Jubiläum in diesem Jahr erinnerte mich wieder an all die kleinen Dinge, die mich zum Ausbrennen gebracht haben. Und auch an die schwierige Zeit danach, wer und was mich wieder aufgepäppelt hat. Wie mir diese Erfahrung auch jetzt noch dabei hilft, auf mich zu achten, immer und immer wieder. Wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu finden, den, den man auch wirklich geht.
Meine ersten Male in 2023
Das ist wohl keine vollständige Liste, aber eine Erinnerung daran, dass es immer wieder „erste Male“ gibt. 2023 …
- bin ich zum ersten Mal mit einer Dampfeisenbahn gefahren,
- habe ich zum ersten Mal einen Sauerteig angesetzt und Brot daraus gebacken,
- habe ich mein erstes Kunststopf-Werk erstellt,
- habe ich zum ersten Mal einen Newsletter geschrieben,
- bin ich zum ersten Mal mit meinen Kindern Zug und Bus gefahren,
- ich habe zum ersten Mal Oxymel (Ferment aus Hagebutten, Honig und Apfelessig) angesetzt und probiert,
- habe ich zum ersten Mal einen virtuellen Weihnachtsmarkt besucht.
Mein Motto für 2024
Mein Jahr 2024 soll in allen Bereichen unter dem Motto „Verbundenheit“ stehen. Ich möchte die Verbindung zu anderen Menschen, die mir wichtig sind, pflegen, und die ein oder andere wieder herstellen oder vertiefen. Auch professionell möchte ich mich mehr vernetzen, weniger mein eigenes Süppchen kochen, auch wenn mir das oft effizienter oder bequemer vorkommt.
Liebe Janna,
das klingt nach einem sehr vollen 2023-Jahr!
Kein Wunder, dass wir uns da ein bisschen aus den Augen verloren haben – bei mir war ähnlich viel los. Vielleicht schaffen wir 2024 ein Wiedersehen? Ich würde mich sehr freuen.
Liebe Grüße von Ruth (und Clara)
Was eine Überraschung, liebe Ruth!
Ja, dieser Jahresrückblick ist auch nur ein Miniausschnitt.😊 Du bist nicht die einzige, die ich im letzten Jahr etwas aus den Augen (nicht aus dem Kopf oder Herzen! 😉) verloren habe. Daher auch das Motto für’s neue Jahr.
Ich würde mich auch über ein Wiedersehen freuen!
Liebe Grüße und bis bald!! ☺️